Für mich Nähen Taschen

Lehrgeld

3. Juli 2019

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Ich weiß gar nicht genau, wo ich heut anfangen soll. Ganz ehrlich bin ich total überrascht und glücklich über Euer grandioses Feedback zu meinem letzten Beitrag. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass ich damit so eine Welle schlage, geschweige denn so viel liebe, ehrliche und aufmunternde Worte von Euch erhalte. Im Gegenteil hätte ich eher damit gerechnet, dass ich viel öfter höre, dass die Zukunft Instagram und Co. gehört. Dass es da draußen allerdings doch noch so viele gleichgesinnte Blogleser*innen gibt, die zudem auch noch gerne lesen, was ich hier so von mir gebe, hat mich schlichtweg umgehauen. Eure lieben Kommentare haben mir wahnsinnig viel Mut gemacht weiter zu machen und diese Herzenssache namens Blog weiter zu führen. Ich danke euch wirklich von ganzem Herzen für eure lieben Worte, Kommentare und Mails auf allen möglichen Kanälen. Ich kann natürlich noch nicht sagen, wo mich die Reise hinführt. Aber ich gebe mein Bestes und hoffe, dass ich auch in Zukunft Zeit und Muße finde dem Blog weiter Leben einzuhauchen. Danke!

Heute möchte ich Euch ein ganz besonderes Projekt zeigen: Einen Rucksack. Und zwar nur für mich.

Schon lange hatte ich den Plan, dass ich mir einen Rucksack nähe. Der Stoff dafür lag bereits seit dem Winter bereit. Ich war mir nur einfach nicht sicher, welchen Schnitt ich dafür nehmen werde und außerdem drücke ich mich vor dem „Taschennähen“ immer wieder gern.

Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie
Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie

Als Suzanne letztens dann ihren „Mucksack“ auf ihrem Blog präsentierte, war ich mir plötzlich ziemlich sicher, dass er es werden soll und freute mich da bereits auf den fertigen Schnitt. Ich war nämlich schlichtweg hin und weg von ihrem Beispiel und wusste gleich wie meiner aussehen sollte. Als Suzanne mich dann fragte, ob ich ihn probenähen möchte, war ich dennoch erstmal unsicher. Die Zeit ist im Moment so knapp und gerade für so ein Projekt wusste ich, dass ich da lange dran sitzen werde. Nach reichlicher Überlegung habe ich dann aber doch zugesagt – der Reiz war einfach zu groß und ich wusste, dass ich künftig ohne den nötigen “Druck” wohl auch erst mal keinen Rucksack nähen werde…

Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie
Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie
Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie

Anfangs ging es dann auch recht schnell voran. Vom gefühlt ewigen Zuschnitt mal abgesehen, liefen die ersten Nähte sehr flüssig und ich hatte großen Spaß am Nähen. Dann kam jedoch ein kleine Näh-Pause dazwischen, weil ich Besuch von der lieben Viktoria bekam. Danach konnte ich mich irgendwie erstmal wieder nicht mehr aufrappeln weiter zu machen. Kennt Ihr das, wenn ihr eigentlich schon Lust darauf habt, aber Euch die tausend Schnittteile abschrecken weiter zu machen? Na ja, ich brauchte dann tatsächlich wieder ein paar Tage um mich zu motivieren und weiter zu machen.

Als die Motivation dann aber endlich wieder da war, ging es dann doch recht unkompliziert. Das eBook ist wirklich sehr umfangreich und detailliert beschrieben. Ich zähle mich nicht zu den großen Taschennäherinnen, auch wenn ich gerade in letzter Zeit wieder recht viele Taschen genäht habe. So ein Rucksack ist dann aber doch noch mal ein aufwendigeres Projekt.

Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie
Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie

Der „Mucksack“ von Muckelie ist großartig durchdacht. Besonders gut gefallen mir die Gurt- und Trägerlösungen. Vorne sieht es toll aus und hinten ist es sehr bequem. Ich brauche nämlich immer „richtige“ Träger und mag es nur bedingt, wenn man nur das Gurtband als Träger hat.

Für vorne hätte ich zu gern die Metallschnallen von Snaply genutzt, weil ich die so schön finde und denke, dass sie gut gepasst hätten. Leider waren sie aber zu der Zeit ausverkauft, jetzt sind sie aber wieder zu haben. Nun muss ich mich also mit den schwarzen Plastikschnallen abfinden. Geht optisch aber auch, oder?

Richtig großartig finde ich am Schnitt vor allem den seitlichen Reißverschluss! Es ist nämlich nicht nur ein Reißverschluss im Rückenfach, wie ich anfangs dachte, sondern man kommt mit ihm ins Innere des Rucksacks – sozusagen ein „Schnellzugriff“. Das finde ich total genial und muss sagen, dass ich so was noch gar nicht kannte. Gibt es das denn auch bei Kaufrucksäcken?

Den Rücken habe ich wie beim Rucksack meiner Großen wieder mit Style Vil von Freudenberg verstärkt. Das verleiht zusätzlichen Stand und ist beim Tragen sehr angenehm.

Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie
Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie

Als Aussenstoff habe ich einen Taschenstoff von Snaply benutzt, der wie gesagt schon länger hier lag. Der Stoff ist wasserabweisend und hat auf der Rückseite eine Gummibeschichtung. Dadurch ist er nicht nur wetterfest, sonder hat richtig guten Stand und ist schön schwer. Das mag ich total, denn was mich an selbstgenähten Taschen immer stört ist, dass sie so leicht sind. Ich fühle mich dann immer so, als hätte ich nichts in der Hand. Versteht Ihr, was ich meine?

Der Aussenstoff und ich mussten uns dennoch erst einmal anfreunden. Ähnlich wie bei Kunstleder lässt er sich beim Nähen nicht so gut transportieren. Nachdem ich dann einen Teflonfuss verwendet habe, ging es dann aber ganz gut und das Problem war gelöst. Was ich euch aber unbedingt ans Herz lege bei dem Stoff: Näht mit einem größeren Geradstich. 3 oder sogar 3,5 ist hier angebracht, damit der Stoff nicht zu sehr „perforiert“ wird. Aber dazu später mehr.

Als Innenstoff kam ein farblich so schön passender Stoff zum Einsatz, der hier bereits seit unserem Lila-Lotta-Treff vor zwei Jahren im Regal lag. Ich glaube er war von Cherry Picking, aber ich weiß es nicht mehr genau. Er ist recht dünn, weswegen ich ihn noch mit einem Vlies verstärkt habe.

Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie

Ich wollte übrigens einen unifarbenen Rucksack, der zu möglichst allen Outfits passt. Seitdem ich Zweifach-Mama bin, trage ich eigentlich immer Rucksack und da darf er nicht zu knallig sein. Damit der Rucksack aber nicht zu langweilig wird, gab es aus dem Innenstoff noch eine schmale Paspel am Rucksackdeckel – reicht mir als kleines Highlight total. Schön farbenfroh wird es ja dann, wenn man ihn öffnet.

Nachdem der Rucksack endlich fertig war, habe ich ihn überall voller Stolz präsentiert und jeder musste ihn begutachten ;). Lange habe ich mich nicht mehr sooo sehr über ein fertiges Stück gefreut. Und ich habe ihn täglich getragen…

Bis zum ersten größeren Einkauf… Denn da war es dann vorbei mit meiner Freude über meinen neuen Rucksack :(. Mir hat es den einen Träger nämlich komplett ausgerissen und ich hätte wirklich heulen können… Selbst meine Große war ganz deprimiert und hat mit mir mitgetrauert. Ich glaube, ich habe den Stoff zu sehr perforiert beim Nähen und er ist deshalb so leicht ausgerissen. Vielleicht hätte ich die Naht auch einfach noch ein paar Mal verstärken müssen. Ich weiß es nicht. Wie dem auch sei – ich verbuche es jetzt einfach mal unter „Lehrgeld“. Mir fehlt es eben doch noch an Erfahrung im Rucksack nähen…!

Rucksack nähen: Mucksack von Muckelie

Seitdem liegt der Rucksack neben der Nähmaschine und wartet darauf geflickt zu werden. Aber ich drücke mich bisher erfolgreich, denn das ist fast als ob ich einen neuen Rucksack nähen muss oder eigentlich sogar noch schlimmer… Ich muss ihn nämlich wieder komplett auftrennen und weiß nicht, ob das dem Stoff so gut tut. Geschweige denn von meiner geringen Lust dazu. Aber traurig bin ich schon etwas – schade um das schöne Stück.

Aber so ist das nun manchmal mal beim Nähen. Freud und Leid liegen auch hier sehr nah beieinander. Wenn immer alles nach Plan laufen würde, wäre es wohl langweilig (auch wenn ich hier wirklich darauf hätte verzichten können…).

Dem schönen Schnitt tut es aber kein Abbruch. Vielleicht wage ich mich dann beim nächsten Mal einfach an Olskin als Material. Jetzt steht aber erst mal die Vorbereitung der Einschulung im vollen Fokus. Dir Stoffe für die Schultüte liegen bereit und der Schnitt für das Einschulungskleid ist auch gedruckt. So langsam bekomme ich nämlich etwas Panik, dass es zeitlich alles etwas knapp wird.

Liebe Grüße, Katja

Stoffe und Material: Taschenstoff von Snaply, Innenstoff von Cherry Picking (bereits vor Jahren bekommen), Gurtbänder von Snaply, Kordel von Frau Tulpe, Style Vil von Freudenberg
Schnitt: Mucksack von Muckelie
Verlinkt: The Creative Lover

Ein Dankeschön - Abschied von der Kita
Gedanken zum Bloggen

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13 Comments

  • Reply Claudia 3. Juli 2019 at 9:45

    Oh Gott ich fühle so so mit dir!!!!!! Das ist dermaßen ärgerlich nach so einer Arbeit!!!!! Ich hoffe du findest Versöhnung mit diesem Projekt.. ich hab das Portemonnaie Grete letztens bis zum Wenden genäht und dann ist der Innenstoff aufgedrieselt… hatte ihn natürlich nicht versäubert…. jetzt hängt die Gretewolke über mi, weil ich es schon gern nochmal angehen würde, aber die Motivation nach der Pleite echt gering ist 😀

    • Reply Katja 3. Juli 2019 at 16:04

      Ach, das ist ja auch ärgerlich! So eine “Wolke” kenne ich auch zu gut. Das Gute aber ist, dass man beim zweiten Mal schon vieles verinnerlicht hat, das Nähen viel schneller geht und man nun auch weiß auf was man achten muss, damit der Fehler nicht noch mal passiert. Also hau ruck und los – ich drücke die Daumen, dass du die Motivation findest.
      Danke für deine lieben Worte!

      Katja

  • Reply Manuela S. 3. Juli 2019 at 9:51

    Wow, der Rucksack sieht toll aus! Und das mit dem ausgerissenen Träger ist ja super ärgerlich!Ich verstehe dich gut, dass du auf “Reperatur” keine Lust hast, solche Dinge liegen bei mir auch ewig bzw. für immer. Aber total schade um die ganze Arbeit… und das ist auch das, was mich am Taschen nähen immer so abschreckt, diese Masse an Schnittteilen und Material und am Ende sieht die Tasche/Rucksack vielleicht doch gar nicht so gut aus bzw. hält nicht lange, weil was aussreisst…aber vor kurzem habe ich Oil skin für eine Tasche verwendet, das Material hat mich sehr begeistert und sieht auch noch toll aus! Lg

    • Reply Katja 3. Juli 2019 at 16:02

      Dankeschön, Manuela. Ja, das verstehe ich auch sehr gut. Mir geht es da ähnlich. Ich dachte nun ich hätte “mein” Material gefunden, mal sehen, ob wir uns noch versöhnen können. Eine Tasche aus Oilskin mag ich mir aber auch noch nähen.

      Liebe Grüße,
      Katja

  • Reply Fiene 3. Juli 2019 at 9:59

    Ich finde deinen Rucksack wunderbar. Der Schnitt könnte mir auch gut gefallen. Das Flicken bekommst du sicher hin. Und beim nächsten läuft es garantiert rund. Liebe Grüße, Fiene

    • Reply Katja 3. Juli 2019 at 16:01

      Dankeschön, Fiene. Ich mag ihn auch so gern und es wäre zu schade, wenn er nicht mehr tragbar ist.

      Liebe Grüße,
      Katja

  • Reply Poldi 3. Juli 2019 at 10:49

    Oh wie schade! Der Rucksack sieht so toll aus. Aber vielleicht kommt die Motivation, ihn zu retten, wieder, wenn du ihn etwas liegen lässt. Manchmal ist etwas Abstand ja nicht schlecht.
    Liebe Grüße Poldi

    • Reply Katja 3. Juli 2019 at 16:00

      Oh ja, da geb ich dir recht. So werde ich es machen. Er lacht mich immer schon so an ;).
      Hab lieben Dank!

      Katja

  • Reply Ludowica 3. Juli 2019 at 20:14

    So ein schöner Rucksack! Ich mag die Farbe so gern! Und der seitliche Reißverschluss ist ja eine super Idee!
    Ich fühl mit dir, wie doof es ist, dass er kaputt gegangen ist! So ein Mist! Und ich kenne das: keine Lust zum auftrennen! Aber du schaffst das!
    Liebe Grüße
    Wica

    • Reply Katja 4. Juli 2019 at 12:32

      Dankeschön, Wica :). Ich liebe den seitlichen Reißverschluss total. Gerade im Alltag eine totale Erleichterung :).

      Liebe Grüße,
      Katja

  • Reply Nina 6. Juli 2019 at 17:41

    Oh nein!!!! Ich fühle mit Dir… ich habe selbst noch kaum eine Tasche genäht, geschweige denn einem Rucksack – es scheint mit einfach furchtbar aufwendig und kleinteilig, da halte ich mich lieber ans Kleidung nähen 😉 . Ich kann mir vorstellen, wie aufwendig es war und wie stolz du auf das Ergebnis warst- der Rucksack ist nämlich wunderwunderschön geworden!!! Und dann geht er kaputt :-((( ich hätte wohl ettliche Tränen vergossen …. wirklich sehr, sehr schade!!! Ich hoffe, du findest doch noch irgendwann die Motivation, das schöne Teil zu retten!
    Liebe Grüße

    • Reply Katja 9. Juli 2019 at 14:33

      Mir war tatsächlich auch kurz zum Heulen zumute ;). Aber was soll’s. Aus Fehlern lernt man und beim nächsten passiert mir das hoffentlich nicht wieder.
      Hab tausend Dank für deine lieben Worte!

      Liebe Grüße,
      Katja

  • Reply Janine 6. August 2019 at 6:12

    Ein wirklich schöner Rucksack! Das Trägerproblem kenne ich gut, ich habe meinem 2-jährigen zum Geburtstag einen kleinen Rucksack genäht, ich war total begeistert vom Ergebnis und dann, nach ein oder zweimaliger Benutzung ist der Träger ausgerissen. Ich hatte hier vor Ort nur reines Polyestergurtband bekommen, und vergessen, die Enden zu Flämmen. So haben sie sich bei Belastung einfach aufgeribbelt. Bei den Rucksäcken für meine beiden Töchter habe ich dann hochwertigeres Gurtband benutzt, und tatsächlich den Kampf gegen meine Unlust besiegt und den kleinen Rucksack repariert. Wahrscheinlich, weil er für meinen Sohn war und nicht für mich. Aber je öfter ich mich aufraffe und Kaputtes (Jeans, Kleider, Rucksäcke, …) repariere, desto einfacher geht es mir von der Hand. Danach schätze ich die Sachen meist auch wieder mehr und im Falle der Jeans gefällt sie mir Dank Visible Mending sogar besser als vorher, und bietet mehr Platz am Knie…
    Also, ran ans Reparieren, kann ich da nur sagen 🙂 Um mich auszutricksen mache ich es mittlerweile so, dass ich ein neues Projekt und ein Reparaturprojekt bzw. UFO im Wechsel fertig mache. Es lohnt sich, vor allem bei so einem schönen Projekt wie einem geliebten Rucksack, den macht man ja auch nicht so eben nochmal, und Reparieren schont die Ressourcen…
    Ganz liebe Grüße!
    Janine

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