Kinderkram Nähen

Kinderlachen

11. Juli 2017

Wenn ich die Fotos für den Blog zuschneide, bin ich manchmal etwas traurig, weil ich sie Euch am iebsten im Ganzen zeigen würde. Es gibt so Aufnahmen von der Maus, die nur so vor purer Lebensfreude strotzen und ihr süßes Lächeln zusammen mit den verschmitzten Augen mein Mamaherz höher schlagen lassen. Zusammen mit ihren – mich immer wieder faszinierenden – Goldlöckchen finde ich sie einfach nur zum Knutschen. Stolze Mama eben! Und meine Begeisterung würde ich dann eben auch zu gern mit Euch teilen.

Bereits zum Anfang meiner Blogzeit habe ich mich aber bewusst dazu entschlossen, das Gesicht der Maus nicht zu zeigen. Daran halte ich auch nach wie vor fest. Weil ich unsicher bin, was mit meinen Bildern in der weiten Welt des Internets geschieht. Weil ich will, dass sie später einmal selbst entscheiden soll, was sie von sich preisgibt und was nicht.

Dass das Thema polarisiert, ist mir dabei durchaus bewusst. Genauso wie die Frage danach, wieviel man beim Bloggen auch über sein Privatleben offenbart. Und obwohl die Fotos natürlich extra für den Blog gemacht werden, können sie doch so viel Privates zeigen. Die aktuelle Stimmung zum Beispiel, Freude oder auch mal weniger gute Momente. Das soll hier heut aber alles andere als ein Aufdrücken meiner Meinung sein. Ich möchte Euch nur meinen Standpunkt aufzeigen, meine Gedanken zu dem viel diskutierten Thema. Ich finde wirklich, dass das jeder für sich selbst entscheiden und seinen eigenen Weg finden muss.

Ich bin auch durchaus gar nicht gegen das Zeigen von Kinderbildern im Netz. Im Gegenteil – ich gebe offen zu, dass ich mir selbst zu gern Bilder der kleinen Schelme auf anderen Blogs anschaue. Sie erzählen so viele Geschichten, bringen mich zum Strahlen und ich erfreue mich an den süßen, hübschen oder auch schelmischen Kinderlachen. Im Laufe der Zeit sieht man eine Entwicklung bei den Kindern und das finde ich wirklich toll. Zumal solch fröhliche Kinderfotos auf mich eine sehr hohe emotionale Wirkung haben und eine ganz andere Stimmung vermitteln. 

 

Ich bewundere immer die lieben Bloggerkolleginnen, die es schaffen ihr Kind auch ohne Gesicht im Ganzen zu zeigen und damit so ein Zwischending zwischen so gar nicht und so ganz hinbekommen. Manchmal tut es mir fast in der Seele weh, das Gesicht quasi “abzuschneiden”. Irgendwie ist das ja schon komisch, denn so ein komplettes Bild wirkt einfach “vollständiger”.

Bei uns funktioniert das aber nur bedingt, denn in den wenigsten Fällen kann ich sagen, stell dich mal so oder so hin und schaffe es dann auch noch rechtzeitig abzudrücken, bevor das Köpfchen wieder in die andere Richtung schnellt ;). Mit viel Glück schaffe ich eine Aufnahme von der Seite, bei der man ihr Profil nicht oder nur wenig sieht.

Aber ich habe meinen Blog eben in erster Linie ins Leben gerufen, weil ich Euch meine genähten Werke zeigen mag, nicht mein Kind. Auch wenn es natürlich eine wichtige Rolle dabei spielt, denn sie muss es ja tragen und präsentiert es für mich. Mich zeige ich Euch gern im Ganzen. Aber es ist ja auch schließlich mein Blog und irgendwie bin ich ja das Gesicht dahinter. In erster Linie lese ich Nähblogs aber wegen der Nähwerke, der großen Inspiration, der Texte und Tipps. Und dabei liebe ich schöne Detailbilder von dem Genähten mindestens genauso gern, wie ein strahlendes (Kinder-)Lächeln.

Warum ich das jetzt alles schreibe? Am Wochenende sind hier wieder ein Mal ein paar Bilder entstanden, die ich sehr, sehr gern mag. Sie zeigen meine Maus, so wie sie ist. Kein aufgesetztes Lächeln, dafür sehr fröhlich, ehrlich, ein klein wenig verschmitzt und mit strahlenden Kinderaugen. Es sind Bilder, die ich am liebsten sofort und in groß auf Leinwand ziehen würde (kleine Anmerkung am Rande: Gerade haben wir die aktuellen Kitafotos bekommen, bei denen ich wieder sehr froh war, dass ich mich in den letzten Jahren immer mehr mit dem Fotografieren auseinander gesetzt habe. Da muss ich mir doch mal auf die Schulter klopfen ;)… Da hänge ich mir doch lieber die eigenen Bilder an die Wand).

Und wenn man dann die Bilder als stolze Mama so betrachtet, würde man sie ja doch gern am liebsten in die ganze Welt raus streuen. Tue ich aber nicht. Aus oben genannten Gründen.

 

Ihr müsst Euch also den Rest dazu denken und Euch am süßen Lachen von klein Käthe erfreuen. Das könnt ihr ja sehen. Ich weiß nicht, ob nur ich mir das jetzt nur einbilde, dass die Bilder aber auch trotz des “Angeschnittenen” einen guten Eindruck von ihr vermitteln. Ich kenne die Fotos ja schliesslich im Ganzen und habe sie demnach auch “vollständig” im Kopf, wenn ich die Blogbilder betrachte. Sei’s drum, denn ich mag sie gern und hoffe ihr auch.

Die Maus trägt hier übrigens ihr neues Sommerkleid nach dem Schnitt “Kinderkleidchen” von Tante Ema*. Bis zur H&H war mir gar nicht bewusst, dass Tante Ema neben den wunderbaren Stoffen auch Schnittmuster umsetzt. Umso schöner fand ich es, als letztens eine Anfrage kam, ob ich denn Stoffe und Schnitte testen möchte. Die neue Kollektion Summerfeeling hat mich sofort überzeugt (wie so oft bei Tante Ema Stoffen) und ich habe mich sehr darüber gefreut. Das Paket war so liebevoll gepackt, dass mein Nähherz direkt loslegen wollte.

Das Kinderkleidchen ist ein wirklich süßer Schnitt, der schnell genäht ist und trotz der kurzen Textanleitung auch gut für Nähanfänger geeignet ist. Die kleinen Flügelärmelchen und die Raffung im vorderen Rockteil machen es wunderbar mädchenhaft. Genäht habe ich es aus dem Jersey “Sommerbrise” in einem wunderbar zarten Mintton, der aber auch noch in einer anderen Farbe erhältlich ist. Leider habe ich ihn bei Tante Ema nicht mehr gefunden, aber zum Beispiel hier bei Dawanda. Auch die Leggings sind ebenfalls nach einem Schnitt von Tante Ema. Ich finde die schönen Pünktchen aus der Serie passen perfekt dazu und runden das neue Sommeroutfit noch mal richtig ab.

Ich bin gespannt, was Ihr zu meinem heutigen Beitrag sagt und freue mich auf Eure Kommentare!

Liebe Grüße,

Katja 

 

Stoffe: Jersey Sommerbrise mint von Tante Ema (gibt es  noch bei Dawanda), Jersey Punktelinie mint
Schnitt: Kinderkleidchen und Leggings von Tante Ema
Verlinkt bei: Made4Girls, Dienstagsdinge, Kiddikram, Hot

* Schnitte und Stoffe wurden mir zur Verfügung gestellt. Die Meinung ist jedoch meine eigene.

Mit Oma im Urlaub
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9 Comments

  • Reply LuLu 11. Juli 2017 at 8:06

    Erstens ein tolles Kleid! Zweitens, und das immer, tolle Bilder! Macht dir nicht so viele Gedanken und genieße du dein Kind im ganzen, das ist das wichtigste.
    Liebe Grüße,
    Lee

  • Reply fraupuenktchen 11. Juli 2017 at 10:41

    Super schöne Bilder hast du da gemacht du Liebe. Mir geht es da genau wie dir! Ich könnte den Blogbeitrag 1 zu 1 auch so schreiben. Die Bilder sind aber auch ohne Gesicht sehr schön und man erkennt ihre Freude beim Tragen des wundervollen Kleides!
    Liebe Grüße in den Norden, Katharina

  • Reply Anonym 11. Juli 2017 at 11:21

    Hallo,
    ich finde, du machst das richtig. Ich würde niemals Bilder meiner Kinder im Netz zeigen. Da tummeln sich einfach zu viele Menschen, die solche Bilder anders verwenden, als ich das vorgesehen habe bzw. möchte. Bleib dabei! Und die Bilder vom KiTa- oder Schul-Fotografen sind bei uns tatsächlich oft derart gestellt und technisch fragwürdig, dass ich die schon seit Jahren nicht mehr nehme. Immer nur alle paar Jahre das Gruppenfoto, damit man später gemeinsam drüber lachen kann (beim Klassentreffen in 20 Jahren oder so). Die eigenen Bilder sind meistens schöner und zeigen wirkliche Momente.
    Der Stoff vom Kleid ist übrigens wirklich toll. Da schleich ich noch drumherum…

  • Reply ElinaEinhorn 11. Juli 2017 at 11:21

    Ich finde die Bilder super, man vermisst auch nichts oder hat den Eindruck, du hättest den Kopf abgeschnitten. Und sie sieht definitiv glücklich aus (über ihr neues Kleid) 🙂

    LG
    Corina

  • Reply maikaefer 11. Juli 2017 at 20:52

    Ich sehe das ganz genau wie du. Auch meine Tochter soll selbst entscheiden, was sie von sich zeigen mag. Und darum gibt es Bilder ohne Gesicht. Auch wenn's oft schade ist. Ich selbst zeige mich auch nicht ganz, damit Job und Nähen zwei Welten bleiben können. Aber ich gestehe auch, dass ich Fotos mit Kindergesichtern toll finde. Zu süß oft. Erstaunlich ist für mich auch, was man im Kindergarten oft angeboten bekommt. Das ist häufig so altbacken und unliebsam gemacht. Die Krönung war für mich mal, als sie die Kinder vor einen Scheunen-Hintergrund gesetzt haben. Großstadtkinder! Mitten in Berlin! So eine bemalte Leinwand mit Stroh drauf. Unglaublich. Da sind deine Fotos trotz fehlendem Gesicht viel schöner. Und das süße Kleid sowieso. Viele liebe Grüße maika

  • Reply Angela Tietze 12. Juli 2017 at 6:56

    Bei mir ist es das selbe ^^ Ich habe oft so wundervolle Bilder bei denen meine Kleine so schön lächelt oder wundervoll verträumt schaut… Aber ich beschneide meine Bilder auch immer… Manchmal ergeben sich Bilder auf denen mein eigenes Kind nicht so recht wie sie selbst aussieht… dann geht das mal… aber davon habe ich vielleicht 1 oder 2 gezeigt der Rest ist zensiert… Ich speicher die Bilder für mich und schau sie mir gerne an oder drucke sie mir auch für die Fotowand 🙂 Doch ich möchte auch das meine Tochter nicht später ein von mir geformtes Bild im Internet hat… Ich finde deine Kleine sieht auch so wunderschön, süß und frech aus <3

    lg Angela

  • Reply Firlefanz 12. Juli 2017 at 6:56

    Ich kann dir voll und ganz zustimmen! Ich finde es auch oft sooo schade, das Gesicht meiner Tochter für die Blogbilder abzuschneiden. Manchmal geht einfach der ganze Reiz der Bilder verloren. Aber auf deinen Bildern kann man das wunderbare Kinderlächeln ja trotzdem so gut erkennen und die Fotos sind so wunderbar stimmungsvoll! Übrigens habe ich mich sogar schon mal dabei ertappt, dass ich beim normalen Fotografieren fürs Familienalbum automatisch Bilder ohne Kopf machen wollte 😀 😀
    Und bevor ich es vergesse: Kleid ist auch ganz bezaubernd geworden!

    LG
    Kristina

  • Reply Viktoria 12. Juli 2017 at 9:01

    Liebe Katja,

    ich kann deine Gedanken voll verstehen. Wir gestern schon kurz angedeutet, umtreibt mich die Frage auch gerade Mal wieder. Bisher habe ich nie vernichten, Bilder so zu machen, dass sie kunstvoll, ungestellt und dabei nur das Profil zeigen … Da werde ich mich künftig wohl auch eher dem Zuschneiden bedienen ?. Ich denke auch, in erster Linie geht es ja in das Nähwerk. Gleichzeitig freut mich auch eure Anteilnahme an Pünktchens größer werden. Es ist, wie du schreibst, kein einfaches Thema.

    Dafür ist das Outfit klar wunderschön – nix mit kompliziert! Und ich ja, die Lebensfreude springt einem pur entgegen – ungefiltert.

    Allerliebst
    Viktoria

  • Reply Frau S Punkt 13. Juli 2017 at 17:36

    Liebe Katja,
    So ein wundervoller Text und so wundervolle Bilder.
    Ich selbst habe ja keinen kleinen Wurm, hätte ich einen würde ich genauso Handeln wie du.
    Meine Nichte (11) motzt immer wenn ich sage, ich will keine Fotos mit ihrem Gesicht ins Internet stellen, daran halte ich auch fest egal ob sie 11 Jahre ist oder nicht.
    Trotz der angeschnittenen Bilder sind diese wirklich toll. Man erkennt die Freude und es strahlen nicht nur die Farben.
    Ich schaue mir natürlich auch gerne andere Bilder an, wobei ich manche dann wirklich bedenklich finde. Gerade im Sommer zum Thema Bademode. Definitiv ein Bereich wo ich jede Mama bitten würde kein Gesicht des Kindes zu zeigen. Aber letztendlich muss das jeder für sich entscheiden und es gibt auch die, die sich dann persönlich angegriffen fühlen wenn man etwas sagt.

    Du machst es richtig und irgendwann kommt die Maus in ein Alter wo sie selbst sagen kann was sie möchte, dann wird neu gewürfelt. 😉

    Ich finde Ihr Outfit richtig klasse, ich mag die Farben und den Schnitt total gerne. Zucksüß ist sie! Ich kann mir denken wie die Augen dazu strahlen. 😀

    Viele liebe Grüße
    Susen

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